Erhebungen im April 2013 belegen, dass auf und an den Bundesautobahnen etwa 11.000 Lkw-Parkstände fehlten. Die Einhaltung der gesetzlich vorgeschriebenen Lenk- und Ruhezeiten trägt zur Verkehrssicherheit aller Verkehrsteilnehmer bei. Fehlt hierfür Parkraum, wird die Verkehrssicherheit insbesondere durch ordnungswidriges Parken von Lkw außerhalb der dafür vorgesehenen Parkstände reduziert. Neben der baulichen Schaffung neuer Parkstandkapazitäten finanziert das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) auch den Einsatz telematischer Systeme zur besseren Auslastung der Rastanlagen. Im Rahmen eines Pilotvorhabens in Hessen werden derzeit vier Rastanlagen entlang der BAB A 45 mit einem Parkleitsystem für Lkw ausgerüstet: Basierend auf einer flächenhaften Detektion der Belegung werden durch dynamische Anzeigen auf der Autobahn und innerhalb der Rastanlagen Informationen über freie Parkkapazitäten für die Lkw-Fahrer bereitgestellt. Ziel ist es, die Lkw-Fahrer abhängig vom jeweiligen Auslastungsgrad bei der Wahl der Rastanlage und bei der Suche eines freien Parkstands innerhalb der Rastanlage zu unterstützen und damit den Parksuchverkehr zu reduzieren.

Im Rahmen der „Evaluation Lkw-Parkleitsystem BAB A 45“ wird die Nutzung von bzw. die Aufenthaltszeit auf den vier Rastanlangen des Pilotvorhabens auf der BAB 45 und den sich in diesem Streckenabschnitt befindenden Ausfahrten an Anschlussstellen systematisch erfasst. Dabei werden die Fahrzeuge mittels Kennzeichenerfassung protokolliert, sodass eine Zuordnung beim Anfahren mehrerer Rastanlagen bzw. Nutzung einer nachfolgenden Ausfahrt möglich ist und die Wirkungen und die Wirksamkeit des rastanlagenübergreifenden und des inneren Lkw-Parkleitsystems evaluiert werden können. Ergänzend werden auch Befragungen von Lkw-Fahrern durchgeführt.

Die Ergebnisse werden u.a. für die Entwicklung eines bundeseinheitlichen Konzepts für Lkw-Parkleitsysteme auf BAB benötigt.

Das Projekt wird gemeinsam mit der CAT Cichon Automatisierungstechnik GmbH, der abstracture GmbH & Co KG und dem ZLV der Uni Duisburg-Essen durchgeführt, wobei TRC die Gesamtprojektleitung für das Projekt übernommen hat.

Bereits heute steht eine Vielzahl an Verkehrsdaten als Open Data zu Verfügung. Dabei versucht jede Art der Datenerhebung im Rahmen der jeweiligen Möglichkeiten des Konzepts die tatsächliche Verkehrssituation bestmöglich zu beschreiben. Durch den unterschiedlichen Charakter und die ungleiche Qualität der Daten ist ein direkter Querabgleich der Daten jedoch nicht gewinnbringend möglich.

Ziel dieses Vorhabens ist die Entwicklung des automatisierten, selbstoptimierenden Systems ROSY (=„ROuting eaSY“), welches unterschiedliche Datensätze wie z. B. Strukturdaten, Verkehrsströme, Querschnittsdaten aus Messstellen und Floating Car Daten (FCD) abgleicht und kombiniert und somit ein umfangreiches „Echtzeit“-Verkehrsmodell zur Verfügung stellt. Fehler und Inkonsistenzen in den einzelnen Datenquellen können zuverlässig identifiziert werden. Die validierten Daten werden dann in Form von aktuellen Karten visualisiert. Diese werden als Open Data frei zugänglich gemacht.

Die Kenntnis der Verkehrsströme und der Auslastungen in Straßennetzen in Echtzeit ermöglicht eine Vielzahl von Anwendungen, die bisher nicht in Echtzeit verfügbar sind. Drei Prototypen solcher Applikationen sollen im Rahmen des Projekts entwickelt werden:

  • Prototyp A: Tool zur automatischen Validierung der auf MDM/mCloud eingehenden Daten
  • Prototyp B: Tool zur Wirkungssimulation von Baustellen (in Abstimmung mit den Behörden)
  • Prototyp C: Tool zur Wirkungssimulation für die Verkehrsplanung, z. B. Auswertung der Daten der Lichtsignalanlagen (LSA)

Das System wird beispielhaft am Untersuchungsraum Stuttgart – Frankfurt betrieben und validiert. Die während des Prototypenbetriebs erhobenen und ausgewerteten Daten werden mit den zuständigen Verwaltungen diskutiert und wissenschaftlich aufbereitet.

Teilnehmende Institutionen profitieren von einer automatisierten Überprüfung ihrer Daten, die sonst kosten- und personalintensiv vor Ort durchgeführt werden muss. Die Veredelung der Messdaten in ein umfassendes, dynamisches Verkehrsmodell kommt dabei auch Regionen ohne hohe Zählstellendichte zugute, die als Teil des räumlich ausgedehnten Modells direkt von den verbesserten Verkehrsdaten der Nachbarregionen profitieren. Längerfristig besteht die Möglichkeit, auf Basis von selbstoptimierenden Verkehrsmodellen einen neuen, digitalen Zugang zu Verkehrswissen zu öffnen, der ein deutliches Potential zur Kosteneinsparung gegenüber dem bestehenden Vorgehen von Verkehrsstudien aufzeigt.

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Die Arbeitsgemeinschaft IVU Umwelt GmbH, Ingenieurbüro Lohmeyer GmbH & Co. KG und TRC GmbH wurde mit der Bearbeitung des FE-Projekts 70.0912/2015 „Minderungspotenziale, Qualitätsanforderungen zum Einsatz von Verfahren zum dynamischen umweltsensitiven Verkehrsmanagement an Verkehrswegen" der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) beauftragt. 

Um die verbindlichen Grenzwerte der Immissionsbelastung der 39. BImSchV einzuhalten, wurden und werden kommunale und regionale Luftreinhaltepläne erstellt und Minderungsmaßnahmen festgelegt. Auf Grund des hohen Verursacheranteils haben Maßnahmen für den Kfz-Verkehr dabei eine besondere Bedeutung.
Zu unterscheiden sind beim Kfz-Verkehr statische und dynamische Maßnahmen. Als dynamische Maßnahme wird zur Senkung der Immissionsbelastungen an den Hotspots vermehrt auf das umweltsensitive Verkehrsmanagement (UVM)  gesetzt, um die Eingriffe in den Verkehrsablauf auf solche Situationen zu beschränken, die hinsichtlich der Einhaltung von Grenzwerten der Luftqualität besonders effektiv sind. Für den Einsatz des UVM ist ein System erforderlich, das es erlaubt, die aktuelle und/oder zu erwartende Luftschadstoffbelastung zu bestimmen sowie die notwendigen Informationen für die Umsetzung von Steuerungsmaßnahmen bereitzustellen. Es sollte im Forschungsprojekt dargestellt werden:

  • wie wirksam bisher realisierte UVM-Systeme sind,
  • welche Komponenten in den eingesetzten Systemen zur räumlichen und zeitlichen Vorhersage von Luftschadstoffkonzentrationen verwendet werden, wie gut diese Prognosen sind und wie diese ggf. verbessert werden können,
  • welche Abstimmungen und Anpassungsprozesse von Verkehrsmanagement und UVM notwendig sind, um ein effektives Zusammenwirken zu realisieren,
  • welche Synergien aus einer Kopplung von VM mit UVM (Software, Hardware) resultieren können und inwieweit sich einfache Lösungen ohne wesentliche Einbußen an eine Anwendbarkeit und Wirksamkeit definieren lassen;
  • in welcher Weise finanzieller Aufwand und Wirksamkeit eines UVM in Verbin-dung mit einem VM in Beziehung stehen, und ob es, abhängig von gegebenen Randbedingungen, ein Optimum der Auslegung eines UVM gibt;
  • welchen Einfluss ein UVM auf die Stickstoffdioxid- und Feinstaubimmissionen haben kann;
  • inwieweit Lärmimmissionen, die CO2-Emissionen bzw. der Kraftstoffver-brauch sowie der Verkehrsablauf (z.B. Staubildung, Verkehrsverlagerungen in andere Bereiche) und die Verkehrssicherheit von einem UVM betroffen sind,
  • inwieweit sich ein UVM verkehrlich nicht nur hinsichtlich des regionalen, son-dern auch des überregionalen Verkehrs (BAB und Bundesfernstraßen) auswirkt.

Förderprojekt aus dem EU-Programm Frontier Cities

Ziel des Projekts war die Entwicklung einer Plattform, die die Bündelung der schnell wachsenden Lieferdienste in Großstädten ermöglicht. Sie sollte einen Qualitätssprung in der Belieferung von Industrie, Gewerbe und privaten Haushalten erreichen, indem den Kunden enge Lieferzeitfenster mit hoher Pünktlichkeit und - aufgrund der Bündelung - zu günstigen Preisen angeboten werden. Da die Belieferung mit weniger Fahrleistung einhergeht, wird sich die Umweltbelastung verringern. Es sollte auf diese Weise eine Win-Win-Situation entstehen, die Vorteile für die Bevölkerung, die belieferten Kunden, den Einzelhandel und die Lieferfirmen selbst bietet.

 

Die Vorteile der Entwicklung wurden in einem Real-Experiment am Beispiel der Landeshauptstadt Stuttgart aufgezeigt. Innerhalb des Projekts wurde die bestehende Lieferdienstbündelungsplattform von Lieferservice Matthias Brunner sowohl hinsichtlich des Bündelungsalgorithmus als auch hinsichtlich der Qualität der Lieferzeitprognose optimiert. TRC arbeitete an der Optimierung der Qualität der Lieferzeitprognosen als Grundlage des Bündelungsalgorithmus. Dazu wurden die aktuellen und die prognostischen Reisezeiten ermittelt. TRC verwendete dazu einen neuen Ansatz, wobei die Reisezeiten mittels Kombination eines zeitlich auf Minutenebene und räumlich auf Baublockseiten disaggregierten Verkehrsmodells mit den Daten aus den Messstellen der IVLZ ermittelt werden. Für die Kommune ergibt sich aus diesem Vorgehen der Vorteil, dass das bestehende Verkehrsmodell und die bestehenden Messstellen der Verkehrsleitzentrale in einer neuen Anwendung weiteren Nutzen stiften.

 

Beteiligt waren neben der TRC GmbH die Stadt Stuttgart mit Integrierte Verkehrsleitzentrale IVLZ, Lieferservice Matthias Brunner und die abstracture GmbH & Co. KG.

 

 

Ziel der Untersuchung ist es, am Beispiel der Stadt Essen die Wirksamkeit neuer Mobilitätskonzepte für einen Prognosehorizont 2030 zu analysieren. In dieser Untersuchung werden empirische Daten mit vorhandenen und neu entwickelten Modellen verknüpft. Im Fokus steht die Frage, welche Rolle der Öffentliche Verkehr in der Stadt der Zukunft inklusive dessen Vernetzung mit individuellen Verkehrsangeboten (car2Go, klassisches car sharing, Leihfahrräder, Pedelecs) sowie im Kontext von neuen Angeboten der Information- und Kommunikationstechnologie spielen wird bzw. könnte. Dabei wird die Rolle der Öffentlichen Hand mit derjenigen von privaten Investoren und der von Nutzern der Angebote verknüpft.

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Ziel des Projekts war, ein Mobilitätskonzept für den Personen- und Wirtschaftsverkehr auf der Grundlage der Elektromobilität zu entwickeln und im Hinblick auf die Auswirkungen auf die Luftqualität zu bewerten.

Die empirische Grundlage der Untersuchungen bildeten (1) das PSV-Verkehrsplanungsmodell, das für die Modellstadt Köln adaptiert wurde, (2) die vorhandenen bundesweiten Mobilitätsbefragungen MiD und MoP zum faktischen Mobilitätsverhalten der Bevölkerung sowie KiD zum faktischen Verhalten von Flotten im Wirtschaftsverkehr, die für Großstädte ausgewertet wurden sowie (3) Zähldaten der Stadt Köln und (4) Verkehrsflussdaten von Onboard-Units von Messfahrzeugen. Diese Daten dienten der Kalibrierung des auf Köln adaptierten Verkehrsplanungs

Die TRC GmbH hat darüber hinaus ein Aktivitäten- und Mobilitätsmodell (Wegekettenmodell) für die Abbildung der Reaktion von Verkehrsteilnehmern auf die Maßnahmen der Elektro-Mobilität angewendet (Eigenentwicklung). Als Wirkungsfelder wurden Energieverbrauch; CO2-Emissionen, lokale Luftqualität (Auswirkungen auf die Hot Spots der Luftbelastung), Effizienz des urbanen Wirtschaftsverkehrs, Kosten und Finanzierung betrachtet.

Die Berechnungen wurden für unterschiedliche Szenarien und Randbedingungen durchgeführt, als Grundlage für die Diskussion mit den zuständigen Behörden.

 

Ergebnisse: Es wurden die Luftqualitätsverbesserungen an den Hot Spots der Schadstoffimmissionen in Abhängigkeit der Durchdringungsraten der Elektromobilität ermittelt.

Es wurde die notwendige Infrastruktur für Elektromobilität (insbesondere Ladestationen) ermittelt und deren Nachfragepotenziale abgeschätzt. Es wurde ein webbasiertes, auch auf mobilen Endgeräten erreichbares multimodales Informationsportal als Prototyp mit Partnern entwickelt, das die Einführung elektrisch betriebener Fahrzeuge erleichtert. Es wurden die Strombilanzen der Elektromobilität in Verbindung mit PV-Produktion berechnet.

 

Publikation: Wolter, S.: Potenziale und Auswirkungen von Elektromobilitätslösungen für den Wirtschaftsverkehr am Beispiel der Stadt Köln. In: Verkehr neu denken. Springer Gabler Verlag, Wiesbaden, 2016

Die TRC Transportation Research & Consulting GmbH ist zusammen mit dem Navigationsgerätehersteller TomTom und dem Fachgebiet „Physik von Transport und Verkehr“ der Universität Duisburg-Essen innerhalb des EffizienzClusters LogistikRuhr an dem Projekt „Dynamics in Navigation“ beteiligt. Ziel des Projekts Dynamics in Navigation ist die Optimierung der Routenempfehlungen von Navigationssystemen unter Berücksichtigung der Auswirkungen im gesamten Verkehrsnetz.Im Fall von Störungen im Verkehrsnetz ermitteln Navigationssysteme des gleichen Typs die gleiche Ausweichroute.

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